Schmitt: 500.000 Euro für LEADER-Projekt Alte Druckerei in Bad Bergzabern

In der bisher leerstehenden Alten Druckerei in Bad Bergzabern soll ein Zentrum des gesellschaftlichen Miteinanders entstehen. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Pfälzerwald plus hat das Konzept, das unter anderem ein intergeneratives Begegnungszentrum mit Bistro, eine Jugend- und Familienberatungsstelle sowie ein Sozialkaufhaus vorsieht, entwickelt. Das Wirtschaftsministerium fördert das LEADER-Vorhaben „Zentrum für Zusammenleben und Nachhaltigkeit – Alte Druckerei Bad Bergzabern“ im Rahmen des Regierungsschwerpunkts „Innenstädte der Zukunft“ mit 500.000 Euro. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt überreichte den entsprechenden Förderbescheid.

„Mit unserem Regierungsschwerpunkt Innenstädte der Zukunft haben wir die Dorfzentren und Ortskerne fest im Blick. Wir wollen die Zentren der Städte, der Gemeinden und Dörfer als Orte des Austausches und des Miteinanders wieder lebendiger und attraktiver machen und so die Lebensqualität erhöhen“, sagte Schmitt. „Die Innenstädte der Zukunft wollen wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort entwickeln, um passgenaue, individuelle Lösungen für unsere Regionen zu finden. Deshalb ist der Bottom-up-Ansatz des LEADER-Programms so wertvoll. Die LAG Pfälzerwald plus hat mit dem Zentrum in der Alten Druckerei ein Konzept entwickelt, das viele Menschen verschiedener Generationen in und um Bad Bergzabern anspricht. Als Land flankieren wir diese Bemühungen gern.“ Gerade die kreative Belebung eines innenstädtischen Leerstandes sei von großer Bedeutung.

Das Begegnungszentrum soll unter den Aspekten Integration, Inklusion, Intergenerativität und Nachhaltigkeit betrieben werden. Neben Bistro, Beratungsstellen und Sozialkaufhaus wird die Jugendzentrale des Dekanats Bad Bergzabern ihr Büro in der Alten Druckerei haben. Auch ein Proberaum für Jugendbands ist geplant. Auf einer weiteren Etage soll gemeinschaftliches Wohnen für Menschen mit geringem Einkommen oder körperlichen, respektive psychischen Beeinträchtigungen verwirklicht werden.

Hintergrund:

EULLE steht für „Entwicklungsprogramm Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ für die Förderperiode 2014-2020. Das Programm wird mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) in Höhe von rund 300 Millionen Euro finanziert. Hinzu kommen Kofinanzierungsmittel von Bund und Land oder anderen öffentlichen Trägern – etwa in gleicher Höhe.

Mit dem LEADER-Ansatz (LEADER = Liaison entre actions de developpment de l´économie rurale, zu Deutsch „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“) werden seit 1991 innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert. Nach dem Bottom-up-Prinzip werden die Vorhaben in sogenannten Lokalen Aktionsgruppen (LAG) gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickelt. Zum Jahreswechsel 2021/22 hat Ministerin Schmitt den 6. Förderaufruf FLLE 2.0 mit dem neu ergänzten Themenbereich Innenstädte der Zukunft gestartet. Mit dem Förderaufruf können im LEADER-Ansatz des ELER-Entwicklungsprogramms EULLE erstmals auch Vorhaben im Bereich „Innenstädte der Zukunft“ gefördert werden. Der Aufruf wurde bis 30. Juni 2023 verlängert.

Carsten Zillmann
Pressesprecher
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. 06131/16-2550