Ideen-

workshops

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Wie können wir gemeinsam die Innenstädte der Zukunft gestalten?

Unsere Auftaktveranstaltung in Mainz war der Startschuss zu unserem Projekt „Innenstädte der Zukunft“  – danach ging es weiter in den Regionen: Mit regional ausgerichteten Workshops in Worms, Pirmasens, Trier und Andernach haben wir gemeinsam an klugen Ideen und einer Roadmap gearbeitet, die die herausragenden Anforderungen für unsere Innenstädte aufgreift. Und wir haben zugleich eine Plattform geschaffen, über die Ideen und funktionierende Innenstadtprojekte nachhaltig ausgetauscht werden konnten.

Impulse aus den Ideenworkshops

In den vier Ideenworkshops in Trier, Andernach, Pirmasens und Worms haben wir viele Ideen, Impulse und Hinweise sammeln können – allerdings entsteht dadurch natürlich eine riesige Themenwolke. Die Aufgabe bestand darin, Themen so zu verdichten, dass daraus tragfähige Konzepte für eine künftige Innenstadtentwicklung abgeleitet werden können.

Workshop Worms

Die Zukunftsidee aus Worms:

„Mini-Hubs in der Innenstadt“ – Verschmelzung  von On- und Offlinehandel.

Der Umsatz im Einzelhandel ist in den letzten Jahren gestiegen – trotz Lockdown und den damit verbundenen Geschäftsschließungen. Grund dafür: Der Onlinehandel, der mit in diese Statistiken einfließt. Für die Vitalität einer Innenstadt sind die Frequenz und der einzelhandelsbezogene Umsatz die wichtigsten Treiber. Leerstände, Kaufkraftabfluss und letztendlich die Verödung der Innenstadt sind die Folgen, wenn der Konsum digital stattfindet.  Mit einer Symbiose aus stationärem und lokalem Einzelhandel können beide Welten miteinander verschmolzen werden. 

  • Eine vitale Innenstadt wird durch ihre Besucherinnen und Besucher geprägt. Neben dem Einkauf gibt es aber viele weitere Gründe für den Innenstadtbesuch: Dienstleistungen, Gastronomie oder Kultur zum Beispiel.
  • Mit den so genannten Mini-Hubs haben Onlineshopper die Möglichkeit, die Abholung ihrer Einkäufe mit dem Besuch der Innenstadt zu verbinden.
  • Dafür können u.a. leerstehende Ladenlokale als Hub ausgewiesen werden. Dort werden Schließfächer integriert, in denen die bestellte Ware abgelegt wird. Über einen individuellen Zugangscode können die Shopper die Einkäufe entgegennehmen.
  • Kleidung kann dabei direkt im Hub an- und ausprobiert werden. Die Aufenthaltsqualität wird durch ein gastronomisches Angebot und ein ansprechendes Mobiliar ergänzt.
  • Das Prinzip kann auch in geöffneten Geschäften bzw. Ladenlokalen umgesetzt werden.
  1. Immobilieneigentümerinnen und Immobilieneigentümer von leerstehenden Ladenlokalen oder Inhabende von Geschäften motivieren. 
  2. Ggfs. entsprechende Nutzungsverordnungen abstimmen.
  3. Finanzierung (u.a. Mobiliar, Mietkosten) klären (ggfs. über ein Sponsoring des Gewerbevereins).
  4. Konzept mit lokalen Gastronomen erstellen.
  5. Marketingkonzept für die Mini-Hubs entwickeln, anschließend offensiv bewerben.
  6. Bei Umsetzung im Leerstand: Verantwortlichkeit/Aufsichtspersonal einstellen; Ausstattung/Mobiliar erwerben und Hub ausstatten.
  7. Eröffnung der Mini-Hubs.

Workshop Pirmasens

Die Zukunftsidee aus Pirmasens:

Pflegepatenschaften für ​die essbare Stadt –Bürgerinnen und Bürger werden zu „Urban Gardeners“ ausgebildet.

Verdichtung, Verkehr und sogenannte Wärmeinseln tragen dazu bei, dass sich unsere Innenstädte besonders im Sommer immer stärker aufheizen. In vielen dicht bebauten Zentren fehlt es an „Stadtgrün“. Das sind Orte die einerseits zur Abkühlung dienen, aber gleichzeitig Aufenthaltsqualität anbieten können – und diese Orte benötigen nicht immer viel Raum. Auch kleinste Baulücken könnten im Sinne des Urban Gardening „bewirtschaftet“ werden. Neben der Schaffung von grünen Oasen und der damit verbundenen Steigerung der Aufenthaltsqualität, entstehen durch das Urban Gardening soziale Räume, an denen sich Bürgerinnen und Bürger austauschen und begegnen können. 

  • Mit dem Projekt sollen Bürgerinnen und Bürger zu “Urban Gardeners“ ausgebildet werden. Die fachliche Expertise gibt es beispielsweise seitens der „biologischen Stationen“.
  • In verschiedenen Workshops, zusammen mit den Fachexpertinnen und Fachexperten, werden die Grundlagen des Urban Gardenings vermittelt.
  • Auf identifizierten, aufbereiteten und freigegebenen innerstädtischen Flächen werden u.a. Holzbeete errichtet, die für die Bepflanzung bereitstehen.
  • Das Projekt bringt engagierte Menschen zusammen. Neben der sozialen, wird auch die ökologische Nachhaltigkeit bedient. Die durch das Projekt entstehenden „Naschgärten“ haben einen gemeinwohl-orientierten Charakter.
  1. Projektpartner ansprechen (u.a. biologische Stationen, Schulen aller Form)
  2. Finanzierung abklären (z.B. über Spenden oder ggfs. städtische Verfügungsfonds)
  3. Flächen identifizieren und entsprechend planungsrechtlich ausweisen.
  4. Workshopkonzept entwickeln und bewerben.
  5. Feste „Gärtner-Gruppen“ zusammenstellen und Verantwortlichkeiten festlegen.
  6. Festgelegte Flächen ggfs. aufbereiten und mit dem nötigen Material (u.a. Hochbeete) ausstatten.
  7. Arbeit der Gruppen startet! 

Workshop Trier

Die Zukunftsidee aus Trier:

„Slow Tourism“ und Weinkultur. Identitätsstiftende Erlebnisse in unseren Innenstädten.

Der Tourismus ist insbesondere für Innenstädte ein wichtiger Treiber – und der innerdeutsche, regionale (Innenstadt) Tourismus gewinnt immer mehr an Bedeutung . Das Konzept des Slow Tourism entstammt der Slow-Bewegung, die sich ausgehend von Italien auf verschiedene Lebensbereiche bezieht. Im Kern geht es um das bewusste Genießen, die Wahrnehmung von Sinneseindrücken. Damit einher geht auch ein gewisses Gefühl, das man in einer Innenstadt bewusst genießen kann. In Rheinland-Pfalz geht das „Mainz-Gefühl“ in diese Richtung. Nun verbinden wir diese Auffassung von (Innenstadt)-Tourismus mit der rheinland-pfälzischen Weinkultur. Wir transportieren das Thema „Wein“ in die Innenstadt und schaffen mit Gastronomen und Geschäftsleuten verschiedene Anknüpfungspunkte.

  • In Rheinland-Pfalz steht das Thema Weinkultur stellvertretend für den Genuss und kann in vielen Zentren als identitätsstiftender Aufhänger adaptiert werden. Auch in der Tourismustrategie des Landes ist die Weinkultur bereits verankert. 
  • Ziel ist es nun, die Weinkultur mit bewussten Erlebnissen mit allen Sinnen auf die Innenstadt zu projizieren.
  • „Weinkultur“ wird zum Vermarktungsinstrument, an dem das Gastgewerbe, aber auch der lokale Einzelhandel partizipiert.
  • Vorbild ist das Projekt „Mainz-Gefühl“ – demnach werden Orte geschaffen, an denen Weinkultur im Sinne des Slow-Gedanken erlebbar wird.
  • Informelle Veranstaltungen zum Thema Weinanbau, Wine-Tastings oder Weinberg-Wanderungen sind einige Ideen.
  1. Zusammenstellung einer überregionalen Projektgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Gastronomie, dem Weinbau und Citymanagement.
  2. Entwicklung von Angebots- und Leistungspaketen im Sinne eines „Slow-WineTourismus“.
  3. Entwicklung eines Pilotprojekts mit einer Kommune, die geographisch mit dem Weinanbau verbunden ist.
  4. Für das Pilotprojekt: Aufstellung eines Jahresplans, Konzeption von „Erlebnissen“, Identifikation von identitätsstiftenden Orten.

Workshop Andernach

Die Zukunftsidee aus Andernach:

Made-In-RLP-Automat für den Genuss nach Ladenschluss

Regionalität, biologische Landwirtschaft und kurze Lieferwege sind nicht nur ein Trend, sondern auch ein wichtiger Faktor, um die heimische Produktion zu unterstützen. Eng verbunden mit der Innenstadt ist auch das Thema der Daseinsvorsorge – besonders in kleinen Ortslagen schließen Lebensmittelversorger aufgrund des fehlenden Personals oder auf Grund hoher Energiekosten. Gerade in ländlichen Regionen bieten landwirtschaftliche Betriebe ihre Produkte rund um die Uhr in Automaten an und erweitern somit die Versorgung mit Lebensmitteln und teilweise auch weiteren Produkten des täglichen Bedarfs. 

  • Frischeautomaten sollen insbesondere in Innenstädten mit einer geringen Versorgungsdichte entsprechende Defizite ausgleichen. Und zwar rund um die Uhr.
  • Neben Lebensmitteln ist es möglich, weitere regional produzierte Produkte anzubieten – apropos Regionalität: Das Angebot richtet sich an Produzenten jeglicher Art, die sich in einem fest gelegten Umkreis befinden.
  • Dabei bieten die Automaten eine zusätzliche Absatzmöglichkeit für regionale Angebote und gleichzeitig erweitern sie die Einkaufsgelegenheit nach Ladenschluss.
  • Hierbei handelt es sich um ein landesweites Projekt, sodass die Automaten einheitlich gebrandet werden und dementsprechend einer Dachmarke folgen.
  • Eine Verknüpfung zu RheinlandPfalz.Gold ist eine weitere Option.
  1. Initiatoren, Projektteam und Finanzierung abstimmen.
  2. Suche und Ausschreibung einer passenden Automaten-Lösung.
  3. Vorstellung des Konzepts und der Technik in Form einer RLP weiten Roadshow.
  4. Festlegung einer Sortimentsliste für die Bestückung (sorgt für eine gleichwertige Qualität) und Definition von Regionalität.
  5. Erstellung von Standards für die Platzierung der Automaten in zentralen Bereichen.
  6. Marketingkonzept inkl. Branding entwickeln.
  7. Erstes Pilotprojekt in einer ausgewählten Kommunen startet.

Eine weitere Zukunftsidee aus Andernach:

Leerstände als Bühnen der Kleinkunst

  • Leerstände sind eines der dringlichsten Probleme und zugleich eine große Herausforderung für unsere Innenstädte.
  • Das Wirkungsgefüge ist komplex. Aber eins ist klar: leerstehende Ladenlokale werten Innenstädte ab und entfalten im schlimmsten Fall eine Sogwirkung.
  • Sogenannte Trading-Down-Effekte entstehen und ganze Straßenzüge leiden.
  • Genauso komplex ist die Akteursstruktur – Verwaltung und  Eigentümerinnen und Eigentümer müssen zusammengebracht werden.
  • Leerstandskonzepte erzielen nicht immer nachhaltige Effekte. Wenn das Herzblut fehlt, werden Probleme manchmal eher kaschiert als behoben.
  • Wenn es um die Zukunft der Innenstädte geht, geht es auch immer um Belebung, um Kultur, um Aufenthaltsqualität. Um “dritte Orte“.
  • Kunst, Kultur und Veranstaltungen sind wichtige Elemente in der heutigen Innenstadtentwicklung. Und Leerstände ein großes Problem.
  • Mit einem Konzept soll ein Mini-Festival entstehen, bei dem leerstehende Ladenlokale zur Bühne werden. Und zwar für lokale Künstlerinnen und Künstler – ob Konzert, Workshop, Lesung, Poetry Slam oder Dia-Show. Hauptsache lokal und kreativ. Und von Akteuren vor Ort geplant und umgesetzt.
  • Nun das Ziel: Leerstände kurzeitig beleben und vielleicht langfristig vergeben; Erlebnis schaffen und Leute zusammenbringen. Aufmerksamkeit für die Problematik „Leerstand“ erzeugen.
  1. Leerstände identifizieren.
  2. Eigentümerinnen und Eigentümer kontaktieren.
  3. Bildung einer Projektgruppe.
  4. Erstellung eines Projekt- und Businessplans.
  5. Lokale Künstlerinnen und Künstler kontaktieren und Ihre Ideen einbeziehen.
  6. Konzept in den Ausschüssen vorstellen und abstimmen lassen.
  7. Marketingplan entwickeln.
  8. Presse- bzw. Öffentlichkeitsarbeit und Catering klären.
  9. Durchführung des Festivals.
  10. Nachbereitung und möglichen Follow Up planen.

Wenn Sie auch einmal mit den Innenstadtakteuren Ihre Kommune brainstormen möchten, haben wir ein tolles Angebot für Sie!

Zu den lokalen Workshops

Bei Fragen und Interesse an einem Workshop melden Sie sich gerne.

Almut Rusbüldt

Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau

Innenstädte der Zukunft
Telefon: 06131/16-2621
E-Mail: Almut.Rusbueldt@mwvlw.rlp.de